Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept
Wie es zu diesem Bier kam:Mir war kurz zuvor eine Flaschengärung sanft entschlafen. Was tun, damit Hopfen und Malz nicht ganz verloren ist? Neue Hefe, neuer Zucker und rein in die Flaschen! Nebenbei bemerkt funktionierte das. Diese Operation hinterliess mir allerdings 9 Gramm Hefe, die ich dann eventuell für ein belgisches Blondes benutzen wollte; das auserwählte Rezept kam mir aber nach mehrmaligem durchdenken und -lesen eher spanisch als belgisch vor. Kurzerhand habe ich auf dieser Seite meine Hopfen eingegeben, und Maischemalzundmehr zeigte mir dann Belga Belga 6 an. Dafür fehlten mir dann allerdings einige andere Zutaten, ich gebe aber zu, dass ich hier stark inspiriert wurde für das, was mein bislang bestes Bier ist, das sehr viele komplexe und ausgewogene Geschmackseindrücke hinterlässt (Kaugummi, Ananas, Grüner Veltliner...). Ich geniesse es. Man sollte allerdings eines erwähnen (heutzutage...): es schmeckt nicht nach Citrone...
Also: Ausser Malz, Hefe, Hopfen und Wasser braucht man reinheitsgebotfremde Dinge wie Karamellsirup. Den macht man in einer grossen Pfanne, am Besten unter Vermeidung von Aussagen wie ”Ey, was machst du da mit meiner Pfanne?” Immer ruhig bleiben! Klebt zwar, geht mit Wasser aber ganz leicht wieder ab. Rezept kann man googeln.
Man braucht ausserdem geröstete Haferflocken. Kann man selbst im Ofen machen (z.B. Bei 175 Grad bis sie so dunkelblond sind). Koriander ist auch drin, erscheint mir aber nicht unbedingt nötig. Man könnte auch andere Gewürze überlegen. Einer der "Probierer" meinte, dass man ein paar Kamillenbluten für ein paar Minuten mitkochen könnte. Der Gedanke ist nicht abwegig.
Lubelski Hopfen entspricht in etwa Saazer.
Bei mir ist das Wasser knallehart, Schaumstabilität ist bei mir daher immer ein Thema, ist für meine Verhältnisse aber recht gelungen (nein, ich behandele mein Wasser nicht, Ich braue einfach damit).
Man sollte beim Lagern mehr Geduld haben als ich, ist aber schon nach zwei Wochen lecker.
Man könnte das Rezept vermutlich auch unter belgischem Dubbel einstellen, aber bei Bier sind die Grenzen ja sowieso eher fließend.
Benutzerkommentare zu diesem Rezept
Malcatraz
16.12.18, 15:18 Uhr
Ich dachte mir, das Kochen könnte den zarten Aromen des Honigs schaden. Deshalb habe ich ihn erst nach dem Hopfenkochen in die etwas abgekühlte Würze gegeben. Ich bin mal gespannt, wie es rauskommt. Der Honig hat den Wareneinsatz glatt verdoppelt...
DrFedi
15.12.18, 16:20 Uhr
Schön, dass es gefällt. Hast du Honig einfach mitgekocht?
Malcatraz
15.12.18, 07:08 Uhr
Das beste Bier, das ich bisher gebraut habe. Nach mehreren erfolgreichen Suden eng am Rezept, habe ich dieses Jahr ein "Weihnachts-Chesöff" versucht. Koriander vorsichtig mit Nelke ersetzt, Karamellsirup gegen Orangenblütenhonig ausgetauscht und sowohl während des Kochens als auch nach der Gärung Bitterorangenschalen beigefügt. Ist noch nicht ganz ausgereift, aber schon jetzt ganz hervorragend.
DrFedi
02.10.16, 22:22 Uhr
Protafloc ist ein Klärungsmittel (heisst das auf Deutsch so?) a la Irish Moos.
rudis
02.10.16, 21:40 Uhr
hi,
bin schon lange auf der suche nach was neuem,ABER da hab ich dann mal ne frage, was bitte ist denn "Protafloc" ??
ausser irgendwas in engisch, was sich nicht übersetzen lies?? hab ich dann nicht gefun´den!
mfg Rudis
DrFedi
04.08.16, 21:16 Uhr
Nach zwei Wochen war es lecker. Nach fast vier Monaten ist es ein Gedicht. Am Anfang war ich mir nicht ganz sicher, ob es nun genau genommen ein Saison (wegen der Hefe) oder ein Dubbel (wegen dem Rest) war. Jetzt weiß ich es und habe daher jetzt die Kategorie vom Saison zum Dubbel geändert.